Der Natur- und Tierschutzverein Nagyatád wurde 2006 von einer kleinen Gruppe ungarischer Tierschützer gegründet. Das Tierheim befindet sich im Südwesten Ungarns am Rande der Stadt Nagyatád. Ein kleines Stück von der Stadt gepachtetes Land mit einem alten Stall und einem Unterstand wurde so das erste Zuhause für einige heimatlose Strassenhunde und ausgesetzte Welpen.
Ein geschützter Platz, Futter, Wasser, tierärztliche Versorgung, Liebe und Zuwendung - hier wird viel zuvor erlebtes Leid wieder gut gemacht.
Mit wenig finanzieller Unterstützung halten sich die Ehrenamtlichen mehr schlecht als recht über Wasser. Sie arbeiten alle, haben Familie und betreuen in ihrer Freizeit täglich über 100 Hunde. Sie sammeln Futter, bauen, netzwerken, informieren und helfen auch anderen Tierschützern bei deren Bemühungen.
Gründungs-Team | Tierheimleiterin Ivett |
Pflegestelle und Helferin Betti | Tägliche Arbeiten im Tierheim |
Alter Stall und erste Zwinger | |
Im alten Stall wurden mit gesammeltem Baumaterial die ersten Zwinger einegerichtet. Hundehütten mit Stroh waren zunächst die einzigen geschützten Plätze für die Hunde. Im Winter und nach starkem Regen versinkt das Gelände im Schlamm. In kleinen Schritten wurde die Situation der Hunde Jahr für Jahr verbessert.
Dachbau 2012 | |
Ausläufe 2012 / 2013 | |
Gemeinsam mit der Tierärztin von Nagyatád werden Aufklärungs- und Kastrationskampagnen organisiert, auch für Nagyatáds Strassenkatzen. Werden ungewollte Welpen oder junge Kätzchen abgegeben, sorgen die Betreuerinnen des Tierheimes dafür, dass die Muttertiere kastriert werden. Trotz allem landen jedes Jahr Dutzende ungewollter Welpen und ausgesetzter Hunde im Tierheim.
Es war nie das Ziel, möglichst viele Hunde aufzunehmen, sondern den vorhandenen Tieren ein besseres Leben und mehr Platz zu geben. Trotzdem: mehr und mehr Hunde mussten auf kleinem Raum untergebracht und versorgt werden. Mitten in der Nacht rufen Leute bei der Tierheimleiterin an und melden angefahrene und verletzte Hunde, die sofort tieräztliche Versorgung benötigen.
Es ist unglaublich, wieviel Leid die Tierheimleute immer wieder sehen und ertragen müssen, und wie sie es schaffen, diesen armen Geschöpfen zu helfen. Danke, dass auch Sie immer wieder mit Ihren Spenden helfen, den Tieren die notwendigen Operationen und die tierärztlichen Kosten zu finanzieren.
Der völlig unterernährte Hope wurde angefahren und blieb mit einem Schädelbruch auf der Strasse liegen
Rolli mit eingewachsenem Strick um den Hals. Beschlagnahmte Welpen, die Mutter wurde misshandelt, hatte mehrere Kieferbrüche und lag bereits im Sterben als sie gefunden wurde. Sie musste eingeschläft werden. Die Welpen werden von Hand aufgezogen.
Welpen werden jedes Jahr in Kartonschachteln vor dem Tierheim abgestellt oder am Strassenrand und in irgendwelchen Verschlägen entsorgt. Hunde werden in der Nähe des Tierheimes oder beim Auto der Mitarbeiterinnen ausgesetzt. Auch wenn das Tierheim schon übervoll ist, irgendwo müssen die Hunde untergebracht werden. Dichtestress und Beissereien, manchmal mit tödlichem Ausgang, sind die Folge.
2015 werden neben den vorhandenen Zwingern neue Unterkünfte gebaut | |
2016 wurde von den Stadtbehörden (denen das Land gehört) die Hälfte des Geländes abgesperrt und neue Zwingerhäuser gebaut. Diese durften jedoch erst ein Jahr später benutzt werden. Ende 2017 wurde sie endlich freigegeben.
Zunächst gab es mehr Platz für die Hunde, doch auch diese Zwinger füllten sich immer mehr. Der Freilauf wurde immer kleiner, aber wenigstens die aktivsten Hunde dürfen die meiste Zeit frei in den umzäunten Bereichen laufen.
Das Privathaus der verstorbenen Tierheimleiterin Erika war seit jeher auch Aufenthaltsort für die alten, kranken und frisch operierten Hunde. Auch erst wenige Wochen alte Welpen werden hier untergebracht bis sie selbständig fressen und in einen Zwinger umziehen können. Es ist immer noch Kranken-, Welpen- und Auffangstation des Tierheimes.
Erika
Unvergessen und für immer in unseren Herzen
Erika, die Gründerin des Tierheimes Nagyatad, hat zusammen mit Ivett viele Jahre lang das Tierheim geleitet und war rund um die Uhr für jedes Tier da, das Hilfe brauchte. Erika ist im Frühling 2019 gestorben.