Grosseinsatz 24.5.-31.5.17
Patrick, Céline, Bianca, Nadine, Katja, Trix & Helferinnen Melanie, Olivia, Selina
23. / 24. Mai 2017
Dienstag abend fährt der eine Teil des Teams los, Céline und Patrick erreichen Bonyhad nach einer problemlosen Fahrt und einem kurzen Nickerchen um halb elf Uhr morgens. Nach einer kurzen Pause werden die Sachspenden für die Hunde ausgeladen und der Bus geräumt für den Einsatz am folgenden Tag. Nachmittags werden in der Tötung bei Reinigungsarbeiten gemacht, Futter bereitgestellt und bei der Fütterung geholfen, anschliessend geht's zurück in die Pension.
De zweite Teil des Teams, Bianca, Nadine, Trix und Helferin Melanie macht sich am Mittwoch morgen um vier Uhr früh auf den Weg nach Ungarn. Kurzer Stau in München, danach Treffen mit Katja und den beiden Helferinnen Olivia und Selina. Gemeinsam weiter, Sonne, Regen, Gewitter und Sturm, aber alle kommen am späteren Nachmittag wohlbehalten in Bonyhad an.
Gemeinsames Nachtessen und Besprechung der Arbeiten für morgen, danach wollen alle nur noch eins: schlafen.
25. Mai 2017
Frühstück um sieben, Material und Werkzeug ist bereits geladen, wir fahren nach Kaposvar. Auch hier werden zuerst Futter und Sachspenden ausgeladen.
Kurze Zeit später treffen weitere Helfer ein, gemeinsam werden die nicht mehr benötigten Zwinger samt Dach abgebaut.
Zwischendurch einige Hunde messen, teilweise haben sie Angst or diesem "Stock" ...
Die noch brauchbaren Baumaterialien werden sortiert und gereinigt und die Zwingerelemente anschliessend verladen. Sie sollen im neuen Tierheim in Bonyhad wieder aufgebaut werden.
26. Mai 2017
Heute trennt sich unser Team, einige fahren nach Kaposvar um die grossen Holzbalken zu holen, die anderen beginnen mit dem Aufbau der Zwingerelemente. Unterstützt werden wir wiederum von tatkräftigen Helfern aus Ungarn, die einige Elemente anpassen und neu schweissen müssen.
Hera, die kleine Hündin von Melinda, leistet uns Gesellschaft und geniesst die Streicheleinheiten.
Nachmittags kommt das Kaposvar-Team zurück, die schweren Holzbalken werden abgeladen. Sie wurden gestern sorgfältig von allen Nägeln und Schrauben befreit und werden nun hier wieder als Dachbalken verwendet. Zum ersten mal lässt sich erahnen, wie die zukünftige Zwingeranlage aussehen könnte.
27. Mai 2017
Heute fährt das ganze Team nach Nagyatad. Ein langer Spaziergang mit den Hunden war geplant, dem See entlang, durch Wiesen und Wald. Glückliche Hundegesichter, laufen, baden, Kontakt zu Menschen, für kurze Zeit dem langweiligen Zwingerleben entkommen. Unterwegs wird eine Pause eingelegt, Erika bringt Getränke und Wasser für die Hunde.
Zurück im Tierheim sehen wir viele neue Hunde und sehr viele Welpen. Diese dürfen jetzt in den Auslauf und erhalten ein Plantschbecken. Spiel- und Kuschelstunde ist angesagt. Bei einem 6 Monate alten Welpen ist die ganze untere Hälfte des Halses verletzt durch eine eingewachsene Kette. Nach den Welpen werden auch die anderen Hunde gruppenweise aus den Zwingern gelassen, einige gehen ans Futter, andere gehen plantschen und Big Mac (70 cm, auch neu) gönnt sich ein Staubbad. Dexi und Bumbi bleiben im Freilauf. Der Welpe mit den abgerissenen Stück Ohr wird von den anderen gemobbt und schreit. Er kommt zu Erika nach Hause. Auch dort viele Welpen, mehrere frisch operierte Hunde und Hunde, für die im Tierheim der Platz fehlt.
28. Mai 2017
Das Team trennt sich nun, jemand bleibt in Nagyatad und die anderen fahren zurück nach Bonyhad. Für eine Partnerorganisation werden drei Hunde mitgenommen, einer mag nicht so gerne einstiegen, aber der grosse Zuma liebt autofahren und kann nicht schnell genug zu seiner Box rennen.
Mittendrin kommen Leute mit einer brandmageren Hündin zum Tierheim, sie wurde angeblich im Wald gefunden. Sie kommt kurz in eine Box und das Team kann losfahren. Nun werden die anderen Hunde weggesperrt und die neue Hündin erhält zuerst einmal Futter und Wasser. Die Zähne werden angeschaut, sie wird auf etwa 2 Jahre geschätzt. Sie ist sehr lieb und zutraulich und hat etwas Angst vor den anderen Hunden. Das Tierheim ist bereits völlig überbelegt, irgendwo muss nun auch für sie ein Platz gefunden werden.
Team Nagyatad:
Am Nachmittag werden nochmals Fotos und Videos von den Hunden gemacht. Sie haben ein frisch gefülltes Wasserbecken und je nach Temperament springen oder liegen sie ins Wasser.
Team Bonyhad:
Das Tagesziel war, alle Hunde von der Tötungsstation Bonyhad zu bewegen und eine grössere Runde zu laufen. Da es an diesem Tag sehr heiss war, haben wir die Runde gekürzt und uns mit jedem Hund in den Schatten gesetzt um Streicheleinheiten zu verteilen. Der neue Pulli- Rüde wurde von seinem Fell befreit und einige andere Hunde gebürstet und vermessen.
Es war ein schöner Tag mit den Hunden und wir waren froh, dass jeder Hund unsere Aufmerksamkeit erhalten hat. Erschöpft aber glücklich assen wir mit der Stationsleiterinnen Melinda & Dora in der Pension zu Abend um den Tierheimbau zu besprechen.
29. Mai 2017
Team Nagyatad:
Morgens geht's zuerst ins Tierheim. Die Welpen werden aus dem Zwinger gelassen, eigentlich gibt's Futter später im Zwinger, aber sie entdecken schnell, dass auch anderswo etwas zu holen ist.
Danach wurden drei Welpen, Zulu und Lori eingeladen um zur Tierärztin zu fahren. Die Welpen waren gar nicht damit einverstanden, eingesperrt zu werden und reklamierten lautstark. Für sie gab es Untersuchung, Impfung und Wurmmittel, für Zulu und Lori Impfung. Nachdem zwei Fälle von Herzwürmern vorgekommen sind, werden nun nach und nach alle Hunde die zum Tierarzt müssen auch gleich getestet. Der Mikrofilarien-Test (Herz- und Hautwurmtest) war glücklicherweise bei beiden negativ.
Mit allen Hunden zurück ins Tierheim und zur Tierheimleiterin Erika. Dort hat es zur Zeit viele frisch operierte Hunde, Welpen, behinderte Hunde, eine blinde Pudelhündin. Kurz ein paar Fotos und zurück ins Tierheim. Ein Interessent für Conan ist da und will mit ihm spazieren gehen um zu sehen, ob Conan sich mit seiner Hündin verträgt. Während er weg ist, fahren wir eine Kiste Fleischabfälle abholen. Diese werden zunächst tiefgekühlt, später dann gekocht. Wieder im Tierheim, auch Conan ist wieder da, eine Entscheidung wird vorerst noch nicht getroffen.
Im Tierheim bleibt kurz Zeit für einen Rundgang. Der Auslauf ist seit langer Zeit verkleinert, die Stadt, der das Gelände gehört, hat gut die Hälfte abgesperrt und darauf ein Zwingergebäude errichtet. Niemand weiss, was damit geplant ist, benutzt werden darf es nicht. Auf der anderen Hälfte des Geländes drängen sich die Hunde in den nun unterteilten Zwingern, einige müssen aus Platzmangel in Transportboxen untergebracht werden. Zwar werden sie öfter hinaus gelassen, verbringen aber doch Stunden in den Boxen. Es fehlen einem die Worte.
Nachmittags erneut zur Tierärztin, bei Lori muss eine kleine Wunde genäht werden, danach er wird schlafend zu Erika zurück gebracht. Sophie wird kastriert und muss danach ebenfalls abgeholt werden. Beide Hunde erwachen problemlos und dürfen sich im Haus nun erholen. Zurück ins Hotel, schnell duschen und weg zum Abendessen.
Team Bonyhad:
Am heutigen Tag machten wir den Bus und die Zollpapiere für die Reise bereit. Danach fuhren wir zu Marlou auf den Gnadenhof um Sachspenden vorbeizubringen und um die neuen Hunde kennenzulernen. Marlou kochte für uns und wir verbrachten den Nachmittag mit den Hunden. Morgen ist bereits der letzte Tag in Ungarn.
30. Mai 2017
Team Bonyhad:
Morgens wird bei den Zwingern Sonnenschutz angebracht. Die letzten Tage war es teilweise über 30°C heiss und so haben die Hunde etwas Schatten. Danach werden letzte Reisevorbereitungen getroffen und die Koffer gepackt.
Team Nagyatad:
Morgens geht's früh ins Tierheim, Brownie, Irisz, Lia, Hertha und Zalan werden separiert für den DNA Test. Eine Stunde müssen sie eingesperrt bleiben, dann kann der Test gemacht werden. Danach Zwinger putzen, füttern, Wasser auffüllen und auch die Badewannen werden geputzt und mit frischem Wasser aufgefüllt.
Am späteren Nachmittag werden die vermittelten Hunde für die Reise vorbereitet, die Papiere zusammengestellt und nochmals bei allen Hunden der Chip geprüft. Alles ist in Ordnung, Erika nimmt Abschied von den Hunden, sie werden eingeladen.
Beide Teams treffen sich wieder in Bonyhad. Hunde um- und einladen, alle erhalten noch einmal Wasser, dann heisst es Abschied nehmen. Eine lange und anstrengende Fahrt liegt vor uns. Unterwegs werden wie immer alle Hunde kurz raus gelassen und können trinken. Am Zoll geht's diesmal schnell, nach einer Stunde ist alles erledigt und es geht weiter zur Übergabe. Auch hier werden noch einmal Fotos gemacht, zum ersten mal sehen die Tierheimbetreuerinnen die Menschen, die Ihre Hunde adoptiert haben. Unser Team ist nach über 30 Stunden ziemlich erledigt, noch ein kurzes Schwätzchen, dann ist auch diese Reise zu Ende.